Collection Fehrmann

Bühnenwerke

von und nach Jules Verne

- Jules Verne im Theater / Les pièces de théâtre / Plays -











Hinweise zum Bildmaterial:

/1/ Programmheft Michel Strogoff im Théâtre Mogador; Paris 1964; Spielsaison 1964/65; Edition et Impression Publ. W. Fischer - Paris; P.W.F. Editeur; 44 Seiten; CF /7021/

 


Michel Strogoff (Der Kurier des Zaren) 1964 als Operette

MOGADOR Programmheft Michel StrogoffAuf der ständigen Suche nach Materialien zum Bühnenwerk Vernes, fand ich 2025 in Frankreich ein Programmheft, welches mich neugierig machte. Es handelte sich um eine Aufführung von Michel Strogoff im Mogador. Dahinter verbirgt sich eine Operette im Pariser Théâtre Mogador, welches 1913 gegründet wurde. Heute ist das Haus ein universeller Vorführungssaal mit bis zu 1600 Sitzplätzen. Nachfolgend möchte ich das Ergebnis meiner Recherchen, basierend auf dem Programmheft und weiteren Quellen vorstellen.

Bild links: Das Programmheft /1/


Michel Strogoff als Operette von Henri Varna

Marcel Merces und Paulette Merval in SrogoffEs handelt sich um eine große Schauoperette ("Opérette à grand spectacle") unter der Regie von Henri Varna in zwei Akten und 18 Tableaus (Bühnenbildern). Sie bietet eine Mischung aus Gesangsnummern wie: Arien, Duette und Chöre, ergänzt mit Dialogen und aufwändigen Ballett- oder Tanzeinlagen. Auf Basis des Verne-Romans und der Bühnenbearbeitung von d’Ennery schuf Varna, der auch zusammen mit Marc Cab und René Richard verantwortlich für das Libretto war, ein schmissiges Stück, zu dem Jack Ledru die Musik beisteuerte.

Die LP zur Operette StrogoffDie Uraufführung der Operette war nach widersprüchlichen Angaben zwischen dem 28.11. und dem 5.12.1964 im Pariser Theater Mogador. Obwohl mir keine spezifischen Zahlen über die exakte Anzahl der Aufführungen oder deren Einspielergebnisse vorliegen, sprechen die Hinweise in den damaligen Medien und die heute zu findenden Angaben zum Stück für einen nachhaltigen Erfolg der Operette in Frankreich. Das zeigt sich auch dadurch, dass damals Schallplatten zur Operette veröffentlicht wurden (siehe dazu links ein Cover der Firma CBS, welche auf der Rückseite des Programmheftes beworben wurde). Diese Art der Nachbereitung war typisch für erfolgreiche Bühnenproduktionen, die ein breiteres Publikum erreichten. Die Basis des Erfolges war neben der Bekanntheit des Stoffes bestimmt auch den Hauptakteuren des Stückes zu verdanken. Denn der Sänger Marcel Merkés und seine Bühnenpartnerin und Ehefrau Paulette Merval galten als Traumpaar der Musikindustrie. Siehe dazu das Bild weiter oben rechts. Der Bariton und die Sopranistin galten als ideale Operettenbesetzung in unterschiedlichsten Stücken, auf mehreren Bühnen, im französischen Fernsehen und in diversen Schallplattenalben.

Besetzung

Marcel Merkés als Michel Strogoff; Paulette Merval als Nadia; Cécile Chernova als Sangarre; Raymonde Devarennes als Marfa; Maité Izar als Sophie; Jean-Louis Simon als Blount; Jaques Merchand als Jollivet; Pierre Plessis als Ivan Ogareff und Pierre Vernet als Zar.

Die Struktur des Stückes

Szenenbild aus Strogoff - die OperetteDurch ein aufwändiges Bühnenbild versuchte man die weitläufige und abenteuerliche Reise der Protagonisten durch Russland szenisch darzustellen. Dabei erfolgte der Ablauf durchaus der Grundidee des Romans:
Der 1. Akt beginnt am Zarenhof in Moskau, wo Michel Strogoff, ein Kurier des Zaren, den Auftrag erhält, eine wichtige Botschaft an den Zarenbruder in Irkutsk zu überbringen. Er muss durch von Tataren besetztes Gebiet reisen und dabei inkognito bleiben. In diesem Akt werden die Hauptfiguren und die Bedrohung durch den Verräter Iwan Ogareff vorgestellt. Der 2. Akt Konzentriert sich auf die gefahrvolle Reise durch Sibirien. Michel trifft die junge Nadja, die ihn begleitet. Die Handlung kulminiert in dramatischen Höhepunkten, wie seiner Gefangennahme durch die Tataren, der Szene, in der er vermeintlich geblendet wird, und schließlich seiner Ankunft in Irkutsk, wo er den Zarenbruder vor Ogareffs Angriff warnt.

Der Erfolg muss entsprechend dem Presseecho beachtlich gewesen sein, trotzdem konnte ich keine weiteren Aufführungen in anderen Theatern finden.

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